Ernährung und Bewegung

25. November 2013

Kapitel 4: Herausforderung Übergewicht

Die Zahl übergewichtiger oder adipöser Menschen hat in den letzten Jahrzehnten in Europa stark zugenommen. Auch in der Schweiz sind Übergewicht und Adipositas zu einem gesellschaftlichen Problem geworden.

Die Mehrheit der Bevölkerung bewegt sich weniger als 30 Minuten pro Tag, 19% sind ganz inak­tiv. Zugle­ich fällt aber auf: Seit den 1970er-Jahren ist die Anzahl der Per­so­n­en in der Schweiz, die zweimal oder häu­figer pro Woche Sport treibt, von 22 auf 50% gestiegen. Gele­gen­heitss­portler wur­den aktiv­er, die Inak­tiv­en blieben sitzen. Dabei ist Sport gut für das Wohlbefind­en und die Gesund­heit. Das ist klar. 96% der Aktiv­en geben an, dass die Gesund­heits­förderung ein Motiv für die sportliche Betä­ti­gung ist.

 

Erfrischungs­getränke als Verursacher?

In der öffentlichen Diskus­sion wird immer wieder der Ver­such unter­nom­men, einen direk­ten Zusam­men­hang zwis­chen Fet­tleibigkeit und dem Kon­sum von zuck­er­halti­gen Getränken herzustellen. Diese ein­seit­ige Schlussfol­gerung kann jedoch nicht gemacht wer­den. Die Zusam­men­hänge sind kom­plex­er. Das unter­stre­ichen beispiel­sweise Ergeb­nisse aus ein­er in Deutsch­land durchge­führten Studie: Hier zeigte sich, dass die Alters­grup­pen mit der grössten Adi­posi­tashäu­fung am wenig­sten zuck­er­haltige Getränke konsumieren.

 

Unaus­ge­wo­gene Ernährung und man­gel­nde Bewe­gung bekämpfen

Der aktuelle Ernährungs­bericht des Bun­de­samts für Gesund­heit BAG sieht die Ursachen für Fet­tleibigkeit vor allem in man­gel­nder kör­per­lich­er Betä­ti­gung und ein­er unaus­ge­wo­ge­nen Ernährung. Ausser­dem spie­len Fak­toren wie Bil­dung, Einkom­men und Herkun­ft der betrof­fe­nen Per­so­n­en eine Rolle. Unter­suchun­gen bei Schulkindern zeigen beispiel­sweise, dass Bewe­gungs­man­gel unter anderem auch auf deren Medi­enkon­sum zurück­zuführen ist. Hier gilt es gezielt nach Lösun­gen zu suchen, die Betrof­fene motivieren und überzeu­gen. Denn nur Entschei­dun­gen, die aus Überzeu­gung getrof­fen wer­den, sind nach­haltig und fördern einen aktiv­eren Lebensstil.

 

Wussten Sie, dass…

  • kein sig­nifikan­ter Zusam­men­hang zwis­chen dem Übergewicht von Kindern und Jugendlichen und dem Kon­sum von Erfrischungs­getränken besteht?
  • Men­schen über 65 Jahren die wenig­sten Erfrischungs­getränke kon­sum­ieren und zugle­ich die höch­ste Nei­gung zu Übergewicht aufweisen?
  • der durch­schnit­tliche Pro-Kopf-Ver­brauch an Lebens­mit­teln (ohne Energie aus alko­holis­chen Getränken) in den let­zten Jahrzehn­ten zurück­ge­gan­gen ist, die durch­schnit­tliche Pro-Kopf Energiezu­fuhr aber 20 bis 30% über den emp­fohle­nen 2245 Kilo­kalo­rien liegt?

 

Doku­mente

Grund­la­gen­pa­pi­er: Aus­ge­wogen trinken und aktiv leben (25.11.2013, PDF)

 


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