29. Juni 2016
Gebot 1
Aufklärung ja bitte. Aber ohne viel Tamtam.
86 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer interessieren sich für Fragestellungen rund um Ernährung und Bewegung. Für Ernährungsfragen gilt dabei das gleiche Prinzip wie beim Beitragsprimat von Pensionskassen: Das Interesse am Thema ist bei jüngeren Befragten kleiner als bei Personen ab 40 Altersjahren. Ob grosses Interesse oder nicht: Einer sehr grossen Mehrheit der Bevölkerung ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Augenfällig dabei: Schweizerinnen und Schweizer äussern vermehrt ihr Unbehagen über den moralisch aufgeladenen Umgang mit dem Thema Ernährung. Der Aussage, dass Behörden mit stets neuen Vorschriften den Genuss verbieten wollen, stimmten 2015 40 Prozent der Befragten zu. Im Jahr 2013 waren es erst 30 Prozent.
Gebot 2
Ein bewusster Lebensstil beginnt im Kopf.
Bürgerinnen und Bürger der Schweiz geniessen dank direkter Demokratie und gelebtem Föderalismus ein hohes Mass an Eigenverantwortung. Entscheidungen über die Zukunft der Schweiz zu treffen, nicht aber darüber befinden zu können, welche Güter des täglichen Gebrauchs man benötigt. Das wäre grotesk. Kein Wunder also, dass 86 Prozent der Bevölkerung der Aussage zustimmen, dass auch die Verantwortung für eine ausgewogene Ernährung in erster Linie beim einzelnen Individuum liegt.
Gebot 3
Der Staat soll informieren.
Ist der Konsument gut informiert, trifft er die für ihn richtigen Entscheidungen. Wird die Wahlfreiheit durch Zusatzsteuern oder Verbote generell eingeschränkt, so fördert dies keine nachhaltigen Entscheidungen, sondern schmälert lediglich die Selbstverantwortung der Bürger. 83 Prozent der Befragten wünschen sich daher Präventionsprogramme, die sich gezielt an Personen richten, die Unterstützung benötigen. Gemeinsame Projekte von Wirtschaft und Staat, die gute Ernährungsgewohnheiten fördern, geniessen den gleichen Rückhalt. Gar 65 Prozent fordern, dass der Staat aktiv gar nichts machen soll. Nur 19 beziehungsweise 26 Prozent können sich für Zusatzsteuern und Verbote begeistern. Schliesslich sind nur Entscheidungen, die aus Überzeugung getroffen werden, nachhaltig und fördern einen aktiven Lebensstil.
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