21. Mai 2021
Zuckersteuer – «Nein, danke»
Nicht verwunderlich ist also, dass 70 Prozent der Schweizer Stimmberechtigten eine Zuckersteuer ablehnen. Laut dem repräsentativen Monitor «Ernährung und Bewegung» von gfs.bern ist der Wunsch der Stimmbevölkerung an die Gesellschaft bei Ernährungsfragen seit Jahren eindeutig: Gewichtsprobleme sollen in Eigenverantwortung statt mit staatlichen Massnahmen bekämpft werden. Zucker muss nicht durch den Staat eingeschränkt werden.
Eher soll eine einfache und transparente Lebensmittelkennzeichnung, wie etwa die klare Auszeichnung von Zusatzstoffen, helfen. Oder die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit einem verständlichen Ampelsystem, für das sich 80 Prozent der Stimmbevölkerung aussprechen.
Erhöhte Preise beeinflussen Konsum nicht
Überhaupt gibt es an der Wirksamkeit einer Zuckersteuer in Bezug auf die Änderung der Ernährungsgewohnheiten Zweifel: Dass eine Steuer auf zucker‑, salz- oder fetthaltige Lebensmittel den Konsum beeinflussen würde, daran glaubt eine solide Mehrheit der Stimmberechtigten von 75 Prozent nicht. Gesunde Ernährung ist eine Frage des Willens und nicht des Preises. Ausserdem finden 67 Prozent, dass es genug zuckerfreie und zuckerreduzierte Alternativen gibt. 77 Prozent der Stimmberechtigten interessieren sich für die Themen Ernährung und Bewegung, finden diese wichtig und fühlen sich gut.
Bevormundung hat keine Chance
Es steht fest: Schweizerinnen und Schweizer treffen jeden Tag eigene Entscheidungen. Wie wir uns kleiden, welche Musik wir hören, wie unsere Beziehungen aussehen, wie viel wir uns bewegen, was wir tun. Da wollen wir uns grundsätzlich nicht reinreden lassen.
Und du auf der Parkbank? Du entscheidest dich für ein zuckerreduziertes Erfrischungsgetränk, das du lieber magst als die «normale» Variante, öffnest die Flasche und trinkst genüsslich, bevor du deine Tour fortsetzt.
Mehr Informationen
Der Monitor Ernährung und Bewegung wird im Auftrag der Informationsgruppe Erfrischungsgetränke durch gfs.bern jährlich erhoben. Befragt werden rund 1000 Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.