11. September 2019
Steuern auf Lebensmittel werden wuchtig abgelehnt
Die Einführung einer Steuer auf zucker‑, salz- oder fetthaltige Lebensmittel, lehnt die Mehrheit der Stimmberechtigten in der Schweiz weiterhin ab. Diese Haltung der Stimmberechtigten hat sich weiter verstärkt. Hatten im Jahr 2017 noch rund zwei Drittel eine derartige Steuer abgelehnt, liegt die Ablehnung heute bei 75 Prozent. Insgesamt messen die Stimmberechtigen einer Steuer auf Lebensmittel als ernährungspolitische Massnahme heute eine geringere Priorität zu als noch 2017.
Eigenverantwortung ist zentral
Nach wie vor gilt die Eigenverantwortung als zentraler Wert, wenn es um die Themen Ernährung und Bewegung geht. In den Augen der Stimmberechtigten leistet die Konsumentin und der Konsument selbst den Hauptbeitrag zu einer ausgewogenen Ernährung und genügend Bewegung. In diesem Umfeld ist auch der Wunsch nach staatlicher Intervention gesunken. Generell lässt sich auch festhalten, dass das Interesse (77%) und der Informationsstand (72%) der befragten Stimmbürger in Sachen Ernährung und Bewegung weiterhin auf einem hohen Niveau bleibt.
Massnahmen Lebensmittelhersteller und Wirtschaft
In erster Linie wünschen sich die Konsumentinnen und Konsumenten von den Lebensmittelherstellern und der Wirtschaft transparente und verständliche Informationen über Produkte, Engagement für den Breitensport, die Vereinfachung der Nährwertdeklaration und die Umsetzung von Projekten für gute Ernährungsangewohnheiten in Zusammenarbeit mit dem Staat.
Freiwillige Zuckerreduktion durch Getränkebranche wird wahrgenommen
Von 2005 bis 2015 hat die Getränkebranche den Zuckeranteil in ihren bestehenden Produkten um 13 Prozent reduziert. Bis 2020 ist nochmals eine Reduktion von 7% geplant.
Etwas mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten (53%) hat von diesen Bemühungen auf Basis einer gestützten Fragestellung gehört oder gelesen. “Unbestritten, die 53 Prozent sind noch nicht zufriedenstellend. Hier können wir durch gezielte Kommunikation sicherlich noch zulegen”, gibt sich Matthias Schneider, Vizepräsident der IG Erfrischungsgetränke, selbstkritisch. “Wir müssen unser Engagement und unsere Bemühungen in Sachen freiwilliger Zuckerreduktion noch mehr nach aussen tragen.”
Der Monitor Ernährung und Bewegung wurde vom gfs.bern für die Informationsgruppe Erfrischungsgetränke in einer repräsentativen Umfrage zum sechsten Mal erhoben.
Mehr Informationen:
Rückfragen:
NR Lorenz Hess, Präsident: 079 356 59 26
Matthias Schneider, Vizepräsident: 044 835 94 72
Marcel Kreber, Sekretär: 079 650 48 73