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16. Februar 2023

Getränkehersteller reduzieren den Zucker freiwillig

Im Rahmen der Erklärung von Mailand reduzieren Unternehmen den Zucker in Lebensmitteln. Am 14. Februar 2023 unterzeichneten neun Getränkehersteller und ein Detailhändler mit Bundespräsident Alain Berset neu die Erklärung von Mailand. Die Unternehmen verpflichten sich, den Zuckergehalt in Getränken bis Ende 2024 um 10 Prozent zu senken.

 

Die Unternehmen schlossen sich 14 Lebens­mit­tel­her­stellern und Detail­händlern an, welche die Erk­lärung von Mai­land bere­its 2015 respek­tive 2017 unterze­ich­net hat­ten. Ursprünglich war sie auf Joghurt und Cere­alien beschränkt. Jet­zt wurde sie auf Erfrischungs­getränke, Milch­mis­chgetränke und Quark erweit­ert. Die Erk­lärung von Mai­land ist Teil der Schweiz­er Ernährungsstrate­gie zur Förderung ein­er aus­ge­wo­ge­nen Ernährung.

Im unterze­ich­neten Anhang der Erk­lärung von Mai­land betr­e­f­fend die Erfrischungs­getränke sind ambi­tion­ierte Ziele definiert. Aus­gangspunkt der Zuck­erre­duk­tion ist der Medi­an 2021 über alle Fir­men hin­weg. Laut ein­er Bestandesauf­nahme des Bun­de­samtes für Lebens­mit­tel­sicher­heit und Vet­er­inär­we­sen (BLV) lag der Medi­an des Zuck­erge­halts in den erfassten Getränken bei 7,5 Gramm. Bis Ende 2024 muss dieser Wert um 10 Prozent auf 6,8 Gramm sinken. 2024 sollen in weit­eren Gesprächen die näch­sten Reduk­tion­ss­chritte definiert werden.

Wohlge­merkt darf der reduzierte Zuck­er im Rah­men der Erk­lärung von Mai­land wed­er durch kün­stliche Süssstoffe noch durch Zuck­er­aus­tauschstoffe erset­zt wer­den. Unter diesen Voraus­set­zun­gen führt eine Reduk­tion von Zuck­er zu geschmack­lichen Verän­derun­gen. Damit Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten diese akzep­tieren, muss sie langsam und schrit­tweise erfolgen.

Unab­hängig von der Erk­lärung von Mai­land senken die Getränke­hersteller den Zuck­erge­halt seit Jahren frei­willig. Von 2005 bis Ende 2020 reduzierten sie diesen um 15 Prozent. Der gesellschaftlichen Nach­frage entsprechend bieten die Her­steller immer mehr zuck­er­freie und zuck­erre­duzierte Getränke an. Damit fördern sie die bewusste Auswahl und kom­men dem Bedürf­nis nach leichter Hydrierung nach.

Mit­tler­weile sind rund 40 Prozent der Erfrischungs­getränke in der Schweiz zuck­erre­duziert oder zuck­er­frei. Kon­sumentin­nen und Kon­sumenten prof­i­tieren so von ein­er grossen Vielfalt an kalo­rien­ar­men Getränken. Laut dem repräsen­ta­tiv­en Mon­i­tor Ernährung und Bewe­gung 2023 von gfs.bern sind 66 Prozent der befragten Stimm­berechtigten der Ansicht, dass es genug zuck­er­freie oder zuck­erre­duzierte Alter­na­tiv­en gibt.

Das BLV weist darauf hin, dass der durch­schnit­tliche Zuck­erkon­sum in der Schweiz 110 Gramm pro Per­son und Tag beträgt und dass 38 Prozent davon aus Getränken stam­men. Erfrischungs­getränke sind allerd­ings nur ein Teil der Getränke. Berech­nun­gen zufolge, die auf Zahlen des Ver­ban­des Schweiz­erisch­er Min­er­alquellen und Soft-Drink-Pro­duzen­ten basieren, wer­den durch Erfrischungs­getränke durch­schnit­tlich 11 Gramm Zuck­er pro Tag aufgenom­men. Das sind nur 10 Prozent des Zuck­erkon­sums und 2 Prozent ein­er Ernährung von täglich 2’000 Kilokalorien.