16. Februar 2023
Die Unternehmen schlossen sich 14 Lebensmittelherstellern und Detailhändlern an, welche die Erklärung von Mailand bereits 2015 respektive 2017 unterzeichnet hatten. Ursprünglich war sie auf Joghurt und Cerealien beschränkt. Jetzt wurde sie auf Erfrischungsgetränke, Milchmischgetränke und Quark erweitert. Die Erklärung von Mailand ist Teil der Schweizer Ernährungsstrategie zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung.
Im unterzeichneten Anhang der Erklärung von Mailand betreffend die Erfrischungsgetränke sind ambitionierte Ziele definiert. Ausgangspunkt der Zuckerreduktion ist der Median 2021 über alle Firmen hinweg. Laut einer Bestandesaufnahme des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) lag der Median des Zuckergehalts in den erfassten Getränken bei 7,5 Gramm. Bis Ende 2024 muss dieser Wert um 10 Prozent auf 6,8 Gramm sinken. 2024 sollen in weiteren Gesprächen die nächsten Reduktionsschritte definiert werden.
Wohlgemerkt darf der reduzierte Zucker im Rahmen der Erklärung von Mailand weder durch künstliche Süssstoffe noch durch Zuckeraustauschstoffe ersetzt werden. Unter diesen Voraussetzungen führt eine Reduktion von Zucker zu geschmacklichen Veränderungen. Damit Konsumentinnen und Konsumenten diese akzeptieren, muss sie langsam und schrittweise erfolgen.
Unabhängig von der Erklärung von Mailand senken die Getränkehersteller den Zuckergehalt seit Jahren freiwillig. Von 2005 bis Ende 2020 reduzierten sie diesen um 15 Prozent. Der gesellschaftlichen Nachfrage entsprechend bieten die Hersteller immer mehr zuckerfreie und zuckerreduzierte Getränke an. Damit fördern sie die bewusste Auswahl und kommen dem Bedürfnis nach leichter Hydrierung nach.
Mittlerweile sind rund 40 Prozent der Erfrischungsgetränke in der Schweiz zuckerreduziert oder zuckerfrei. Konsumentinnen und Konsumenten profitieren so von einer grossen Vielfalt an kalorienarmen Getränken. Laut dem repräsentativen Monitor Ernährung und Bewegung 2023 von gfs.bern sind 66 Prozent der befragten Stimmberechtigten der Ansicht, dass es genug zuckerfreie oder zuckerreduzierte Alternativen gibt.
Das BLV weist darauf hin, dass der durchschnittliche Zuckerkonsum in der Schweiz 110 Gramm pro Person und Tag beträgt und dass 38 Prozent davon aus Getränken stammen. Erfrischungsgetränke sind allerdings nur ein Teil der Getränke. Berechnungen zufolge, die auf Zahlen des Verbandes Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten basieren, werden durch Erfrischungsgetränke durchschnittlich 11 Gramm Zucker pro Tag aufgenommen. Das sind nur 10 Prozent des Zuckerkonsums und 2 Prozent einer Ernährung von täglich 2’000 Kilokalorien.