Ernährung und Bewegung

9. September 2015

Wunsch nach weniger Wirbel um Ernährung

Das öffentliche Interesse an den Themen Ernährung und Bewegung bleibt gross und für ausgewogene Ernährungsentscheide will der Konsument vor allem eins: gute Informationen über Produkte und Inhaltsstoffe. Überbordende Staatsinterventionen, die den Konsum lenken, werden abgelehnt, weil die Eigenverantwortung in Ernährungsfragen an erster Stelle steht. Zunehmend wächst der Eindruck bei den Bürgerinnen und Bürgern, dass der Wirbel, der um Ernährungsfragen gemacht wird, zu gross ist. So lauten die zentralen Resultate des 2. Monitors Ernährung und Bewegung.

Die The­men Ernährung und Bewe­gung bleiben bei den Schweiz­erin­nen und Schweiz­ern weit oben auf der Agen­da (86%). Auch das Bewusst­sein dafür, dass eine aus­ge­wo­gene Ernährung mit aus­re­ichend Bewe­gung Ein­fluss auf das per­sön­liche Wohlbefind­en und die Gesund­heit haben, bleibt hoch (91%). Kön­nten sich die Schweiz­erin­nen und Schweiz­er eine Gesellschaft wün­schen, die in Ernährungs­fra­gen auf Infor­ma­tions- und Aufk­lärung oder auf Steuern und Geset­ze set­zt, wird mit 76% klar das Erst­ge­nan­nte bevorzugt. In Ernährungs­fra­gen soll die Eigen­ver­ant­wor­tung im Zen­trum ste­hen (76%). Der Kon­sument will sel­ber entschei­den und dazu fühlt er sich auch gut bis sehr gut informiert (85%). Auf­fäl­lig ist ein zunehmendes Unbe­ha­gen über den moralisch aufge­lade­nen Umgang mit dem The­ma Ernährung: Die Zus­tim­mung dazu, dass ein zu gross­er Wirbel rund um die Ernährung gemacht wird (+5%-Punkte) und dass die Behör­den mit stets neuen Vorschriften den Genuss ver­bi­eten wollen (+10%-Punkte), steigt.

Vom Staat wün­schen sich die Schweiz­erin­nen und Schweiz­er grössere Zurück­hal­tung in Ernährungs- und Bewe­gungs­fra­gen. Eine deut­liche Mehrheit von 65% ist sog­ar der Mei­n­ung, der Staat solle aktiv nichts machen (+17%-Punkte), um eine aus­ge­wo­gene Ernährung und aus­re­ichend Bewe­gung zu fördern. Auch beim staatlichen Engage­ment gegen Übergewicht zeigt sich eine skep­tis­chere Hal­tung im Ver­gle­ich zu 2014: Heute sind 47% der Mei­n­ung, die staatlichen Mass­nah­men gegen Übergewicht reichen aus, während im let­zten Jahr noch 52% der Mei­n­ung waren, der Staat solle sich stärk­er im Kampf gegen Übergewicht engagieren. Auch wenn es um die Lebens­mit­telkennze­ich­nung geht, ist der Trend zu einem weit­eren Aus­bau nicht in Sicht. Zwar wird die ein­fache und ver­ständliche Kennze­ich­nung von Lebens­mit­teln nach wie vor gewün­scht, aber mit abnehmender Ten­denz (-8%-Punkte). Im Grund­satz sind die Kon­sumenten hier mit dem Sta­tus quo zufrieden (55%). Grössere Zus­tim­mung (+12%-Punkte) find­en gemein­same Aktiv­itäten von Wirtschaft und Poli­tik, wenn es darum geht, einem aus­ge­wo­ge­nen Lebensstil in der Gesellschaft Schwung zu verleihen.

Akzen­tu­iert­er zum Aus­druck kom­men diese Hal­tun­gen in der Wahrnehmung und Beurteilung von Ernährungs- und Bewe­gungs­fra­gen in der deutschsprachi­gen Schweiz. Ausser­dem bee­in­flussen soziode­mografis­che Merk­male wie Alter, Milieu oder das famil­iäre Umfeld den Blick auf die The­men. Beson­ders für die Jun­gen sind Ernährung und Bewe­gung weniger pri­or­itär auf der per­sön­lichen Agenda.

Der Mon­i­tor Ernährung und Bewe­gung wurde in diesem Jahr vom gfs.bern für die Infor­ma­tion­s­gruppe Erfrischungs­getränke in ein­er repräsen­ta­tiv­en Umfrage zum zweit­en Mal erhoben. Er gibt Auf­schluss über die öffentliche Mei­n­ung zu den in der veröf­fentlicht­en Mei­n­ung bisweilen auch hitzig disku­tierten The­men Ernährung und Bewe­gung. Die Infor­ma­tion­s­gruppe Erfrischungs­getränke wertet den Mon­i­tor als Ori­en­tierungs­grösse für Wirtschaft und Poli­tik, wenn es darum geht, Entschei­de im Kon­text von Ernährung und Bewe­gung zu fällen. In diesem Sinne nimmt sie den Kon­sumenten beim Wort und engagiert sich für einen aufgek­lärten und vielfälti­gen Genuss von Erfrischungsgetränken.

 

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